Zur Lösung des Raumerweiterungsproblems unter Umgehung der fünften Dimension

von F. Korowjew

Weder die Kenntnis der fünften, noch ein genaueres Verständnis der vierten Dimension ist für die Lösung dieses literarischen Rätsels notwendig. Gesucht ist der Autor, sowie der Titel des Romans, der im Moskau der dreißiger Jahre spielt (wo die Wohnungsnot, weiß der Teufel, ein nicht unerhebliches Problem war) und aus dem folgende Passage entnommen ist:

»Wer mit der fünften Dimension vertraut ist, dem macht es nichts aus, einen Raum bis zur gewünschten Größe zu erweitern. Mehr noch, verehrte Dame, überhaupt bis zu jeder Größe! Im übrigen«, schwatzte Korowjew weiter, »habe ich Leute gekannt, die von der fünften Dimension und auch sonst keine Ahnung hatten und nichtsdestoweniger im Sinne der Erweiterung ihrer Räumlichkeiten perfekte Wunder vollbrachten. So hörte ich zum Beispiel erzählen, daß ein Einwohner der Stadt eine Dreizimmerwohnung auf dem Semljanoi-Wal bekam. Ohne jede fünfte Dimension und all den anderen Kram, von dem einem bloß dumm im Kopf wird, verwandelte er sie in eine Vierzimmerwohnung, indem er das eine Zimmer durch eine Wand teilte. Diese Wohnung tauschte er gegen zwei andere in verschiedenen Moskauer Stadtbezirken: eine Drei- und eine Zweizimmerwohnung. Sie werden mir beipflichten, daß er jetzt schon fünf Zimmer besaß. Die Dreizimmerwohnung tauschte er gegen zwei Zweizimmerwohnungen und war nun, wie Sie sehen, Besitzer von sechs Zimmern, die freilich über ganz Moskau verstreut lagen. Schon holte er zum letzten und glänzendsten Schlag aus, indem er ein Zeitungsinserat veröffentlichte, daß er sechs Zimmer in verschiedenen Bezirken von Moskau gegen eine Fünfzimmerwohnung auf dem Selmjanoi-Wal tausche, als seine Tätigkeit aus Gründen, auf die er keinen Einfluß hatte, unterbunden wurde. Wahrscheinlich hat er jetzt nur noch ein Zimmer, und das liegt, ich wage es zu versichern, nicht in Moskau. So ein Intrigant war das, und Ihr geruht von der fünften Dimension zu sprechen!«

Als kleiner Tip die meisterhafte Antwort, wenn auch nicht auf ihre, sondern auf eine andere bekannte Frage:

"Ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft."

Hier finden Sie die Lösungen der Rätsel.

Veröffentlicht in:

HängeMathe Nr. 20

Juli 2002

Entstehungsdatum

April 2002